Badeanlage Schruns-Tschagguns

Österreich – Beschränkter Realisierungswettbewerb, 1 Preis.
Mit: raumzeit Architekten

 

Die neue Badeanlage im Aktivpark Schruns Tschagguns folgt einem integrativen Entwurf, der Architektur und Landschaft eng miteinander verknüpft. Der Baukörper ist entlang des Flusslaufs der Ill ausgerichtet und in die alpine Umgebung des Montafons eingebettet. Inspiriert von Naturformen des Gebirges, entwickelt sich im Inneren eine abwechslungsreiche Badelandschaft, die an eine Wanderung durch Berg und Tobel erinnert. Raumhohe, felsartige Stützen gliedern die Räume und erzeugen ein skulpturales Kontinuum, das wie durch Wassererosion geformt wirkt.

 

Das Gebäude organisiert sich über zwei sich überlagernde Bewegungsmuster: Ein langgezogenes, lichtdurchflutetes Foyer verbindet den Vorplatz mit der tiefer gelegenen Gartenebene. Von hier aus sind alle Funktionsbereiche – Familienbad, Ruhebad, Sauna, Restaurant, Shops – intuitiv erschließbar. Das bestehende Erlebnisbecken, ein Holzdeck sowie neue Wasserflächen wie Badeteich und Regenerationsbecken fügen sich in eine harmonische Abfolge von Aktiv- und Ruhezonen im Außenbereich ein.

 

Im Inneren wird jeder Badebereich durch eine eigene Raumcharakteristik geprägt. Das Familienbad öffnet sich großzügig, mit Blickachsen und Aufenthaltszonen auf mehreren Ebenen. Das Ruhebad bietet thematisch gestaltete Becken (z. B. Salzgrotte, Gletschersee, Klanggrotte), eingebettet in introvertierte Räume mit gezielten Ausblicken in die Natur. Die Sauna, als geschützter Rückzugsort auf der obersten Ebene mit Zugang zur Dachterrasse, schafft eine ruhige Atmosphäre mit vielseitigen Aufenthaltsqualitäten.

 

Die besondere Lage im Montafon prägt das gesamte Raumkonzept: Große Glasflächen holen das umliegende Bergpanorama in den Innenraum, während gleichzeitig die Wasserflächen nach außen wirken. Tragwerk und Raumgestaltung sind eng verzahnt – aus einem geometrischen Netz entwickelt sich die plastische Struktur des Gebäudes, in der Decken, Wände und Stützen zu einem skulpturalen Ganzen verschmelzen.

Datum

01/2006